Author : Kiss Edmund
Title : Die letzte königin von Atlantis Ein Roman aus der Zeit um 12 000 vor Christi Geburt
Year : 1931
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Vorwort. Auf dem Hochlande Boliviens liegt eine alte verschüttete Stadt, die heute Tihuanaku, aber in der Sage mancher amerikanischer Eingeborener Aztlan heißt. Aus knochengefüllter Erde ragen riesige Bauten in den reinen Himmel, und die Feste Akapana steigt mit hohen verschütteten Terrassen zu den Wolken. Als der Verfasser in Aztlan vor dem unvollendeten Kunstwerk stand, das den Kopf eines Gelehrten darstellt mit nordischen Zügen, hoher Stirn und schmalen Lippen, eine Skulptur, die der graue Ton der Sonnenwarte Kalasasaya dem Spaten freigab, schienen die rätselhaften steinernen Augen des Bildes nach oben zu deuten. Denn auf dem Abendhimmel glühten die ersten matten Sterne des Alls. Bald schloß sich schimmernd der Lichtbogen der Milchstraße über dem sammeten Grund. Leise tropften die Sterne hinab auf Aztlan, die verschüttete Stadt auf dem Hochlande der Anden, tropften auf Akapana, die ragende Burg, rieselten in stillem Leuchten auf Kalasasaya, die begrabene Warte der Sternweisen und auf die Stadt der Toten, Puma Punku, das Wassertor des großen Sees. Auf die königliche Cordillere rann ein Strom silbernen Lichtes, als ritten weiße hohe Gestalten gen Osten. Da fiel die Geschichte Godda Apachetas aus dem Bande der Himmelsstraße auf die Erde, Stern um Stern gab sein Geheimnis in die stille kalte Nacht und flüsterte von der Seele Apachetas, des Sternweisen von Aztlan. ...
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