Author : Graf Jürgen
Title : Ein Jude spricht mit Himmler Heinrich Himmlers nächtliches Gespräch mit Norbert Masur im April 1945
Year : 2004
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Anfang 1945 wußte der Reichsführer SS Heinrich Himmler wie jedermann in Europa, daß das Deutsche Reich den Krieg militärisch verloren hatte. Trotzdem gab er die Hoffnung nicht auf, „noch etwas für Deutschland retten zu können“, wie er sich im Gespräch mit Vertrauten ausdrückte. Himmler war über-zeugt, daß die Anglo-Amerikaner eine sowjetische Vorherrschaft in Europa nicht hinnehmen und früher oder später eine Verständigung mit Deutschland suchen würden, um dem Vormarsch der Roten Armee Einhalt zu gebieten und die Sowjets aus den von ihnen eroberten Gebieten zu verdrängen. Diese – selbstverständlich vollkommen wirklichkeitsferne – Hoffnung war von alliierten Agenten zielstrebig ge-schürt worden, die Himmler seit langer Zeit mit Desinformation über die Pläne der Westalliierten belie-ferten. Ohne Adolf Hitler darüber in Kenntnis zu setzen, beauftragte Himmler seinen finnischen Masseur Felix Kersten, der häufig nach Schweden reiste, dort Kontakte zu einem Vertreter des Jüdischen Weltkon-gresses anzubahnen. Sein Kalkül dürfte wie folgt ausgesehen haben: Als Gegenleistung für die Freilas-sung jüdischer KL-Häftlinge würde der Kongreß die Anglo-Amerikaner dazu bewegen, Deutschland ih-rerseits gewisse Konzessionen zu machen, die den ersten Schritt zu dem erhofften Waffenstillstand an der Westfront darstellen sollten. Damit ging Himmler ein erhebliches Risiko ein: Hätte Hitler, der ihm seit geraumer Zeit mißtraute, erfahren, daß der Reichsführer hinter seinem Rücken Verhandlungen mit Juden führte, so hätte er diesen bei seinem nächsten Besuch in Berlin vermutlich auf der Stelle fest-nehmen und womöglich wegen Hochverrats erschießen lassen. Im Februar 1945 traf sich Kersten in Stockholm mit einem hochrangigen Delegierten des Jüdischen Weltkongresses, Hillel Storch, der ihm zu Händen Himmlers eine Liste mit Forderungen übergab. Dazu gehörte als wichtigster Punkt die Freilassung zumindest eines Teils der noch in nationalsozialistischen Konzentrationslagern einsitzenden Juden, die anschließend nach Schweden oder in die Schweiz ver-bracht werden sollten. Nachdem Kersten Himmler die Liste überreicht hatte, legte er ihm nahe, einen Vertreter des Kongres-ses zu Verhandlungen zu empfangen. Himmler ging auf diesen Vorschlag ein und sicherte dem betref-fenden Unterhändler freies Geleit zu. Aus unbekannten Gründen trat Hillel Storch die Reise nach Deutschland nicht selbst an, sondern beauf-tragte damit den deutschstämmigen Juden Norbert Masur. Dieser war 1938 mit seiner Familie nach Schweden ausgewandert, wo er in der Folge als erfolgreicher Geschäftsmann tätig war und schon bald eine wichtige Rolle in der dortigen jüdischen Gemeinde spielte. Von Kersten begleitet, flog Masur am Nachmittag des 19. April mit falschen Papieren, die ihm Himmlers Leibarzt Dr. Brandt besorgt hatte, von Stockholm nach Berlin. Ein Gestapo-Wagen brachte die beiden vom Flugplatz Tempelhof zu Kerstens 70 km nördlich der deutschen Hauptstadt gelegenem Landgut in Hartzwalde. Am Morgen des 20. April machte einer von Himmlers engsten Mitarbeitern, SS-Brigadegeneral Walter Schellenberg, dem Gut seine Aufwartung und unterhielt sich mit Masur beim Frühstück über die Kriegs-lage. Himmler selbst befand sich zu diesem Zeitpunkt in Berlin, um an den Feierlichkeiten zu Adolf Hit-lers 56. Geburtstag teilzunehmen. Da die Fahrt auf den zerbombten Strassen viel Zeit in Anspruch nahm, traf Himmler – in Begleitung von Schellenberg, Kersten und Dr. Brandt – erst um 2.30 Uhr morgens in Hartzwalde ein. Seine Unter-redung mit Masur dauerte etwa zweieinhalb Stunden. Anschließend verließ er Kerstens Landgut, da am Morgen des 21. April ein Treffen mit Graf Folke Bernadotte, dem Präsidenten des Schwedischen Roten Kreuzes, auf seiner Agenda stand. ...
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